Hochpräzisionsstrahlentherapie

Die Hochpräzisionsstrahlentherapie  (= stereotaktische Strahlentherapie) stellt eine besondere Form der Strahlentherapie dar mit höchsten Anforderungen an die Lagerung und akkurate Dosisapplikation. Die Behandlung wird mit speziellen Lagerungshilfen (z. B. Masken) durchgeführt – die exakte Positionierung des Patienten ist die Voraussetzung für die Bestrahlung. Die Behandlung kann mit hohen Einzeldosen in wenigen Sitzungen oder mit normalen Einzeldosen in Form einer normal fraktionierten Hochpräzisionsstrahlentherapie erfolgen. Mit Hilfe einer dreidimensionalen Bestrahlungsplanung dringen die Strahlen aus unterschiedlichen Richtungen von außen in den Körper ein und summieren sich im vordefinierten Ziel, sodass das den Tumor umgebende gesunde Gewebe bestmöglich geschont wird.

Man unterscheidet die kranielle Hochpräzisionsstrahlentherapie (Behandlung im Kopfbereich) von der extrakraniellen Hochpräzisionsstrahlentherapie (Bereiche im Körperstamm).

Beispielindikationen für die kranielle Hochpräzisionsstrahlentherapie sind:

  • Hirnmetastasen
  • Primäre Hirntumore
  • Blutgefäßveränderungen (AVM)
  • Akkustikusneurinome
  • Meningeome
  • Hypophysentumore
  • Kraniopharyngeome

 


Beispielindikationen für die extrakranielle Hochpräzisionsstrahlentherapie sind:

  • Kleine Tumoren der Lunge (Frühstadium beim Lungenkrebs) sowie Lungenmetastasen
  • Primäre Lebertumore und Lebermetastasen
  • Singuläre Lymphknotenmetastasen
  • Singuläre Knochenmetastasen

 


Die Hochpräzisionsstrahlentherapie (früher auch Stereotaxie genannt) ist trotz hoher Dosen nebenwirkungsarm und wird in den meisten Fällen mit einer (Radiochirurgie) oder wenigen Bestrahlungsfraktionen (fraktioniert) durchgeführt, so dass die Behandlungszeit in der Regel nur wenige Tage beträgt. Die Vorbereitung ist sehr umfangreich und umfasst die individuelle Anfertigung entsprechender Lagerungshilfen zur hochpräzisen Positionierung des Patienten auf dem Bestrahlungstisch. Diagnostische Bilder wie MRT, CT und PET/CT werden angefertigt und fusioniert (übereinandergelegt), um das Zielgebiet bestmöglich definieren zu können.

In seltenen Fällen wo durch Einsatz einer besonderen Technik eine bessere Bestrahlungsmöglichkeit sich ergibt werden die Patienten dementsprechend von uns beraten und in eine entsprechende Einrichtung überwiesen.